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Wolfsburger Nachrichten, 17.01.2004

 

Bilder und Objektkästen, aus Sand gemacht

 

Ausstellung der Arbeiten von Ruthild Tillmann im Cafe Anna eröffnet - Führungen und Gottesdienst folgen

 

Von Johannes Baumert

 

„Zwischen Himmel und Erde" ist eine Ausstellung überschrieben, die am Freitagabend im Cafe Anna am Reislinger Markt eröffnet wurde. Trotz des widrigen Wetters waren viele gekommen, um mit Ruthild Tillmann die Sandbilder und Objektkästen, die in drei Räumen untergebracht sind, in Augenschein zu nehmen. Pastor Wildrik Piper-Wendebourg und Diakon Manfred Büsing, Leiter des Cafes Anna, gaben der Vernissage einen gediegenen musikalischen Rahmen. Anschließend wurde statt zu Sekt und Schnittchen zu Sandkuchen und Sandplätzchen eingeladen, die mit einem Sanddornschnäpschen getränkt werden konnten.

 

Diakon Büsing eröffnete die Ausstellung, indem er die Besucher in alle drei Ausstellungsräume führte. Aus dem Lexikon zitierte er zunächst Wörter, die mit Sand gebildet werden wie Sandburg, Sandwüste, Sandpapier oder auch Sandsturm. Auch Sprichwörter wie „Sand in die Augen streuen" sollten die Besucher an eigene Erfahrungen mit Sand erinnern.

 

In der Kirche waren dann größere Bilder ausgestellt. An 34 Stellen taucht in der Bibel das Wort Sand auf. „Zahlreich wie Sand am Meer" wird als Symbol für die Unendlichkeit gesehen. An anderer Stelle spricht die Bibel von einem, „der sein Haus auf Sand gebaut hat". Meditative Musik spielte Büsing auf seiner Klarinette ein, bei der sich die Besucher „in die Bilder hineindenken" sollten.

 

Ruthild Tillmann ist bekannt für ihre Sandbilder, für die sie Material aus allen Kontinenten verwendet. Sie reist selbst viel, bekommt aber immer auch Sand aus den unterschiedlichsten Regionen und in verschiedenen Farbtönen mitgebracht. So manche Anregung für ihre Arbeiten habe sie auch von Ihren Schülern bekommen, bekannte sie. Doch lässt sie sich auch von den verschiedenen Sandsorten anregen. Die Bilder, die in der Kirche untergebracht sind, lassen das Motto der Ausstellung deutlich werden. Als Mensch sehe sie sich zwischen Himmel und Erde stehen, sagte die Künstlerin.

 

Verschiedene Techniken habe sie sich bei anderen Völkern abgeschaut, erläuterte Tillmann weiter. Auch begleite sie die Entstehung ihrer Bilder oft mit Liedern, die sie dabei singt. So habe das Lied: „Da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns" bei einem Bild Pate gestanden. Interessant auch die Titel, die sie ihren Bildern gibt. Da heißt es „Ursprung", „Auferstehung" oder auch „Aufregender Einfall", „Befruchtung" oder „Versunkene Kultur". Ein Bild, wohl im Vorfeld dieser Ausstellung geschaffen, trägt den Titel „Anna's tanzende Kaffeebohne".

 

Am Mittwoch, 21. Januar bietet Ruthild Tillmann eine um 15.30 Uhr beginnende Führung durch die Ausstellung an. Am Sonntag, l, Februar, wird Pastor Piper-Wendebourg im Kirchsaal um 10 Uhr einen Gottesdienst zu den Bildern feiern. Weiter folgen am 18. Februar, 15 Uhr, ein Workshop mit der Künstlerin und am 24. Februar, 16.30 Uhr, liest Diakon Büsing „Sandige Geschichten". Die Ausstellung geht am 29. Februar, 16 Uhr, mit einer,„kleinen Sandaktion" zu Ende.

 

 

Ruthild Tillmann stellt Sandbilder im Cafe Anna aus. Foto: Bernward Comes

 

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