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Wolfsburger Nachrichten Donnerstag, 12.05.2005

 

 

 Ruthild Tillmann erläutert Besuchern der Ausstellung im Seniorenstift „Hasselbachtal" ihre Sandbilder. Foto: Helge Landmann

 

Der Sand rinnt wie das Leben

 

Ruthild Tillmann stellt im „Hasselbachtal" aus

 

 

Von Heidi Wolfarth

 

Ruthild Tillmann zeigt im Seniorenstift „Hasselbachtal" eine Ausstellung ihrer fotografischen Werke und gestalteten Sandbilder. „Vorgestern wusste ich noch nicht, dass Fotos und Sandbilder so gut zusammen passen", gestand sie. Die viel gereiste Künstlerin „hat bei ihren Reisen immer ein Atelier dabei", verriet ihre Freundin Lisa Schnicke-Heinze. Auch seien alle Freundinnen angehalten, von ihren Reisen immer Sand „in ollen Plastiktüten" mit nach Hause zu bringen. So seien Bilder aus Materialien vieler Länder entstanden.

 

Tillmann lässt sich vom Leben inspirieren. Mit Zahnkamm oder Spachtel lässt sie dem Sand seinen Lauf - abwartend, wohin er auf seiner Reise fällt. Unter anderem ist das Bild „Uterus" auf diese Weise entstanden. Wilhelm Lieven sen. ergänzte den Verlauf des Sandes mit einem flachen Stein in der Krümmung: „Dadurch wird ein Embryo symbolisiert."

 

Alle Bilder, sowohl aus Sand als auch auf Fotos, drücken „bewegtes Leben aus". Schnicke-Heinze beschreibt so nicht nur die Arbeit der Künstlerin, sondern auch deren Lebensweise. „Durch Bewegung kann man das Leben spüren. Gerade Bahnen, Schritte, Hüpfer." All das würde sich in den Werken wieder finden. „Das Material ist in der Arbeit lebendig und geht eigene Wege." Dadurch entsteht oft eine Symbolsprache. Sogar in Kairo hat es eine Ausstellung ihrer Werke gegeben. Den Erlös ihrer Bilder spendet sie dort für Minenopfer.

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